In Texten und Bildern gegen Krieg, Hass und Gewalt
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Foto: © Alexey Iutin, 79010 Lviv/Ukraine |
"Gewalt mit Gewalt bekämpfen heißt neue Gewalt an die Stelle der alten setzen."
Leo Tolstoi, russ. Dichter und Schriftsteller, 1828 - 1910
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Ukraine-Krieg: Gemeinsam einen Vernichtungskrieg in Europa verhindern
Im Konflikt Russlands mit den USA, der im Angriffskrieg auf die Ukraine eskaliert ist, sind wir, der Westen, Teil des Problems. Lassen wir also nicht zu, dass diese Eskalation vollständig aus dem Ruder läuft und Europa in einen atomaren Vernichtungskrieg schlittert.
Der erste Schritt auf den Gegner zu muss vom Stärkeren ausgehen. Und die NATO ist das weltweit mächtigste Verteidigungsbündnis und militärisch Russland weit überlegen.
Ein erster kleiner Schritt ist: Beenden wir unsere Kriegsrhetorik, jetzt sofort!
Putins Angriffskrieg ist völkerrechtswidrig, ein Verstoß gegen die UN-Charta und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und zu tiefst zu verurteilen. Genauso wie der vom Westen geführte Dritte Golfkrieg 2003 gegen den Irak, der als Angriffskrieg gegen Völkerrecht und UN-Charta verstoßen hat, was bis heute ungeahndet blieb.
In Sachen Skrupellosigkeit bei der Durchsetzung eigener politischer Interessen haben sich also beide Seiten wenig vorzuwerfen. Und seit George W. Bushs "Achse gegen das Böse" sollte allen klar sein, wohin diese Rhetorik führt.
Harte Sanktionen sind wichtig und richtig, um Grenzen aufzuzeigen. Aber sie führen nirgendwohin, wenn damit nicht gleichzeitig die Option einer sich öffnenden Tür − eines möglichen Wegs zurück zur Verständigung verbunden ist. Sanktionen, die nur darauf abzielen, zu "bestrafen" und zu "zerschlagen", werden wahrscheinlich genau das Gegenteil erreichen.
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz und Herr NATO-Generalsekretär Stoltenberg, sehr geehrte Frau EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, sehr geehrtes EU-Parlament, sehr geehrte Mitglieder des Deutschen Bundestages, es ist Ihre Pflicht und Aufgabe, diesen mehr als nur akademisch möglichen Atomkrieg zu verhindern. Dafür muss Politik stehen.
Nur weil einige Staatenlenker nicht miteinander können, die halbe Welt zu verbrennen, ist keine Option!
Reden Sie also nicht nur von "Eskalation durchbrechen" und diplomatischen Lösungen − handeln Sie auch danach. Bewegen Sie sich aus dieser Zwangslogik militärischer Kriegsführung heraus, die keine Wahl beim Handeln mehr zulässt, und lassen Sie uns mit dem ersten Schritt beginnen, um nicht sehenden Auges im Abgrund eines atomaren 3. Weltkriegs zu enden.
J. Wilke/Eva Peteler, 28.02.2022
Petition: Gemeinsam einen Vernichtungskrieg in Europa verhindern unterzeichnen |
FriedensFrauen Weltweit - PeaceWomen Across the Globe (PWAG), Bollwerk 39, 3011 Bern
IFFF Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit: Podcast "Peace on air"
"We address the root causes of violence through a feminist lens": Women’s International League for Peace and Freedom (Geneva Office)
"F*** you and your world order! Voices for peace, freedom, and solidarity!" Blog WILPF
Women for Women International: Arbeit im Kontext der Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit.
Frauennetzwerk für Frieden e.V.: Kriege werden von Menschen gemacht. Frieden auch.
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Es gehört zu den größten Leistungen der Spezies Mensch, trotz eines sich in jeder Sekunde entfaltenden Universums verbissen am eigenen Bauchnabel zu pulen und dabei zu murmeln: Ist das scheißlangweilig hier."
Ariadne von Schirach: Du sollst nicht funktionieren; 9783608502329; www.tropen.de
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Keine Freiheit ohne Pressefreiheit: www.reporter-ohne-grenzen.de
Rangliste der Pressefreiheit 2016
Die Rangliste der Pressefreiheit 2016 vergleicht die Situation für Journalist*innen und Medien in 180 Staaten und Territorien. Zur Weltkarte.
Deutschland hat sich in der diesjährigen Rangliste um vier Plätze auf Rang 16 verschlechtert - eine Folge der stark gestiegenen Zahl von Anfeindungen, Drohungen und gewalttätigen Übergriffen gegen Journalist*innen.
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PanamaPapers – der lange Weg zum großen Leak
Eine Würdigung von Julia Stein und Albrecht Ude, Netzwerk Recherche
„Man könnte an ihnen kritisieren, dass sie am Ende so bombastisch wirkten. Es wirkt ja womöglich wie eine Trutzburg, wie ein "Kartell", wenn knapp 400 Journalisten und das Internationale Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) unvorstellbare 11,5 Millionen Dokumente auswerten. Superlative wohin man blickt. Aber der Weg bis zu dieser Veröffentlichung und ihren Folgen war eigentlich wie jeder andere Weg einer Recherche. Harte Arbeit, viel einsamer als es die über hundert Medien suggerieren.
Die PanamaPapers sind langsam gewachsen. Am Anfang waren sie klein – eine Nachricht, ein paar Daten zu einem Argentinien-Fall. Die Bedeutung dieser Daten sofort verstanden zu haben, ohne zu wissen, was daraus werden könnte, und den langen Weg zum großen Leak mit unfassbarer Disziplin gegangen zu sein – das ist die große Leistung der beiden Reporter Bastian Obermayer und Frederik Obermaier.“
Auszug aus Newsletter Netzwerk Recherche v. 21.04.2016 mit freundlicher Genehmigung
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Gepanzerte Demokratie
Die Todesstrafe abgeschafft,
des Menschen Würde unantastbar,
das Grundgesetzt hat Recht vermacht,
durchdachte Staatsmorde unfassbar.
‘Nen Schritt zur Menschlichkeit gemacht.
Doch warum wird nicht abgerüstet?
Nie stirbt der Drang, der nach Blut dürstet.
Die Hoffnung protestiert entrüstet.
Wie lange soll der Mensch sich grämen?
Sich für sein Steinzeitlaster schämen?
Lasten tragen, die ihn lähmen?
Solang der Frieden Krieg entfacht,
weil Menschen Machenschaften schmieden,
wird Frieden bloß dahingerafft,
durch Mord und Terrormacht vermieden.
Denn wer mit Waffen Frieden schafft,
der schafft nur Leid und keinen Frieden.
"Kein Krieg kann je gewonnen werden!" - (Konstantin Wecker)
Tanja Kromm
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Der Wahnsinn des Krieges
Zwischen den Fronten
die Kinderträume
zerschossen.
Wer wird euch singen
nach dem Wahn
eurer Väter
im Blut der Mutter
allein
mit erfrorenen Blicken.
Der Frieden
verstummt wie das Lachen
vor der Fratze des Krieges
vor den Augen der Welt
die in ihren Sesseln
den Wahnsinn
verkosten.
Thomas Schied
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Heimfocus Magazin Stimme für Menschen
von Flüchtlingen für Flüchtlinge,
ihre Unterstützer*innen und alle Interessierten
Hrsg.: Eva Peteler c/o Ausländer- und Intergrationsbeirat der Stadt Würzburg
Als ebook kostenloses download (PDF) |
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Alltagsimpressionen aus einer Gemeinschaftsunterkunft
Das Leben in einer Gemeinschaftsunterkunft steckt voller Widrigkeiten und Herausforderungen, die von den Bewohnern täglich neu gestemmt werden müssen: unverzagt mit Phantasie, Humor und viel Improvisationsgeschick.
download (PDF) |
Dossier IV:
Der Afghanistan-Konflikt (PDF) download
Monitoring-Projekt Z i v i l e K o n f l i k t b e a r b e i t u n g ·
Gewalt- und Kriegsprävention
Herausgegeben von der Kooperation für den Frieden |
"Mein Leben ist ein Wechselbad.
Untergang und Auferstehung.
Erfolgreich im Iran, ohne kreative Freiheit.
Neuanfang in Deutschland, ohne Kompromisse.
Kunst braucht Freiheit."
Maneis Arbab
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Maneis Arbab, Jahrgang 1960, war in seiner Heimat Iran ein viel beachteter Künstler und mehrfach ausgezeichneter Kinderbuchillustrator, der durch die zunehmenden Repressalien des iranischen Regimes gezwungen war, (2009) sein Land fluchtartig zu verlassen und in Deutschland Schutz zu suchen. Maneis Arbab ist in der Gemeinschaftsunterkunft in Würzburg untergekommen und kämpft hier trotz schlechter Lebensbedingungen unbeirrt mit künstlerischen Mitteln für seine Vision von einer freien und menschenwürdigen Welt.
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mehr Karikaturen von Maneis Arbab und http://maneiskarikatur.blogspot.de |
Bilder gegen Bürgerängste: Weniger Angst haben - mehr Wissen
Vorurteile und Ängste abbauen, geht nicht nur mit Argumenten, Zahlen und Fakten. Eine Gruppe von Zeichner*innen zeigt auf der Plattform tumblr eine Sammlung von Cartoons und Strips, die Vorurteile gegen Flüchtlinge aufs Korn nehmen: "Bildkorrektur - Bilder gegen Bürgerängste".
Die Zeichner*innen auf der "bunten Seite der Macht" sind Aike Arndt, Tim Dinter, FOeRM, Hamed Eshrat, Serafine Frey, Matthias Gubig, Jens Harder, Jim Avignon, Alex Jordan, Alexandra Klobouk, Sebastian Loerscher, Mawil, Moritz Stetter, Barbara Yelin, Henning Wagenbreth. Texte und Recherchen stammen vom Journalisten Felix Denk. |
Gegen die Logik des kurzen Gedächtnisses
Sag, haben wir nicht? -
das irakische Volk zum Diktator gezwungen,
weil er für uns`re Interessen dienlich war?
Sag, haben wir nicht? -
das irakische Volk mit Hunger bestraft,
weil der Despot uns belog?
Sag, haben wir nicht? -
irakisches Land mit Bomben zerstört,
weil wir um uns`ren Nutzen fürchteten?
Sag, haben wir nicht? -
irakische Kinder ermordet,
weil die Bedrohung, die wir schufen, uns bedroht?
Sag, haben wir nicht? -
gegen den Terrorismus verloren,
weil wir selbst menschenverachtende Ignoranz sind?
Anna Lougien
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Denn Flucht ist kein Verbrechen!
Der Einzelfall zählt
Mädchen aus Afghanistan:
"Sie schlugen meine Mutter und
Schwester mit Metallpeitschen,
so lange bis sie tot waren"
Frau aus dem Irak:
"Sie forderten meine Vergewaltigung.
Man überwältigte mich und brach mir
dabei
die Nase und die Schulter."
Junge aus dem Kongo:
"Sie brachten mich in ein Camp. In diesem Ort waren Jungen
in meinem Alter. Sie wollten, dass wir die Leute aus Burundi töten."PRO ASYL e.V.
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Gesagt und Getan
Nur leere Worte,
verpackt in strömenden Reden
mit eindrucksvollen Gesten plausibel geschlagen
bis der Widerspruch in sich
unter schön gemalten Realitäten vergraben
von politischen Märchenerzählern
dieser und jener Zeiten.
Schlüssige Logik aus scharfen Lügen,
deren tödlicher Geschmack
hohle Vernunftbeteuerung verdeckt,
geschluckt, verdaut und erbrochen
von politischen Märchenerzählern
dieser und jener Seiten.
Durch Missbrauch verbrauchte Worte,
zerbissen vom Zynismus der Macht:
Wahrheit - Vertrauen und Frieden,
als wertlose Ware gehandelte Werte
von politischen Märchenerzählern
egal welchem Namen.
Ideologien aus verbogen Phrasen
in Stacheldraht eisern verwoben.
Verraten dahinter ratlose Kulturen
die stumm das Betrogensein tragen
von politischen Märchenerzählern
mit gelogener Ehrlichkeit im Gesicht.
Anna Lougien
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Klarsehen
Politik fragt nur danach, wie es der Wirtschaft geht, und nicht, wie es den Menschen in dieser Wirtschaft geht, weil immer noch geglaubt wird, wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es auch den Menschen gut ...
Reinhard Seifert |
FREE TIBET Infos - Aktionen - Petitionen
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Jetzt
Gerade
jetzt
stellen
Menschen
Waffen,
stellen
Menschen
Waffen,
stellen
Menschen
Waffen,
stellen
Menschen
Waffen,
statt
Brot
her.
In
dieser
Minute
handeln
Menschen
mit
Waffen,
handeln
Menschen
mit
Waffen,
handeln
Menschen
mit
Waffen.
In
dieser
Sekunde
sterben
Menschen
sterben
Menschen
sterben
Menschen
sterben
Menschen
sterben
Menschen
durch
Mangel
an
Brot.
Christiane Schütze |
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Gegen den (Irak-)Krieg: Sitzblockaden-Eindrücke |
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Beobachtete Beobachter |
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Friedens-Forum: Die "resist"-Prozesse: Ziviler Ungehorsam gegen den Irak-Krieg (PDF) download
Herausgegeben von Netzwerk Friedenskooperative und de Komotte für Grundreche und Demokratie
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Clemens Ronnefeld: Krieg gegen den Iran? Hintergründe und Pespektiven (PDF) download
Zivile Konfliktberatung; Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V.
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Absender Nebukadnezar
Ich habe es im Staub gesehen:
eine neuzeitliche Hieroglyphe > auf der Heckscheibe einer Taxe >
mit dem Finger> gekritzelt.
Ich habe es in Luxor gesehen:
Morgens um acht > im Frühdunst am Nil > auf einer Radtour weitraus aus der Stadt zum >
Karnaktempel.
Ich habe es in Ägypten gesehen:
Die Antwort auf Terror > und Auge um Auge Zahn um Zahn >
und fiebriges Kriegsgeschrei.
Dort stand es glänzend poliert in mattocker Wüstensand hingewischt:
1 2 3 peace > als Kreis mit dem Dreibein drin > die flotte Parole des Westens >
schon hier?!
Dahinter die aufrechte Hand und das magische Auge:
die schützende Hand der Fatima > das sehende Auge des Pharaos > mit hängender Träne >
daran.
Westöstlicher Diwan
gezeichnet im Sandstaub der Wunsch eines Kindes
in Luxor am Nil in Ägypten.
Das Wissen des Kindes:
Wenn der gemalte Wunsch
nicht in Erfüllung geht
wird die Luxortaxe
seines Onkels
keine Gäste
mehr
fahren.
Irmingard Stelter
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Afghanistan, Ägypten, Antigua, Barbuda, Äquatorialguinea, Äthopien, Bahamas, Bahrain, Bangladesch, Barbados, Belarus (Weißrussland), Belize, Botswana, Burundi, China, Dominica, Guatemala, Guinea, Guyana, Indien, Indonesien, Irak, Iran, Jamaika, Japan, Jemen, Jordanien, Kamerun, Katar, Komoren, Demokratische Republik Kongo, Nordkorea, Kuba, Kuwait, Lesotho, Libanon, Libyen, Malaysia, Mongolei, Nigeria, Oman, Pakistan, Saudi-Arabien, Sierra Leone, Simbabwe, Singapur, Somalia, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Sudan, Syrien, Taiwan, Thaland, Trinidad und Tobago, Tschad, Uganda, Vereinigte Arabische Emirate, USA, Vietnam und die Palästinensischen Autonomiegebiete
60 Staaten, die noch immer Todesurteile vollstrecken.
World Coalition against Death Penalty - Internationales Bündnis gegen die Todesstrafe |
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Worte
Worte
gegen
Waffen
Waffen
gegen
Worte
Waffen
ohne
Worte
Worte
ohne
Waffen!
Christiane Schütze |
Appell von Nina und Pippa (10 und 8 Jahre)
Totschlag, Mord und Krieg führen nicht zum Sieg.
Das ist gar nicht fein, drum lasst es lieber sein.
Totschlag, Mord und Krieg führen nicht zum Sieg.
Lasst das Streiten und uns lieber Freunde sein.
Nina und Pippa
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Der Krieg verändert die Worte und die Liebe
Der Kinofilm „ANONYMA eine Frau in Berlin“ (Max Färberböck), basiert auf dem gleichnamigen Buchtitel, der 2003 im Eichborn Verlag erschienen ist. Es geht um eine junge Frau, Journalistin, gebildet, der russischen Sprache mächtig, die das Erlebte und Erlittene zwischen dem 20. April und dem 22. Juni 1945 in Berlin in ihrem Tagebuch aufzeichnet. Es ist für ihren Mann geschrieben, der es nach seiner Rückkehr aus dem Krieg lesen soll. Und um es vorwegzunehmen: Er liest es tatsächlich. Doch alles, was ihm dazu einfällt, sind abfällige Worte:„Wie schamlos ihr seid!“
Schamlose Frauen?
In diesem Satz steckt die Essenz. Ein Krieg zeigt mit radikaler Deutlichkeit, wohin frauen- und lebensfeindliche Bewusstseinsprägungen wirklich führen. Denn die allgemeine gesellschaftliche Reaktion auf sexualisierte Gewalt gegen Frauen, auf Vergewaltigung, ist im Krieg nicht so sehr anders als im Frieden.
Es sind die Opfer, die sich schämen (sollen). Und so geschieht es auch. Im Krieg wie im Frieden. Doch Anonyma, die Frau in Berlin, reagiert anders und tut damit etwas Ungeheuerliches. Sie schreibt keine typische Leidensgeschichte, auch keine hasserfüllte Protestnote gegen vergewaltigende Männerhorden im Krieg. Einem Krieg, den die Frauen vermutlich niemals angezettelt oder geführt hätten...
Um jeden Preis?
Gehen wir an den Anfang. Es ist Ende April 1945. Die Rote Armee marschiert in Berlin ein. Im Keller eines nahezu zerstörten Hauses sitzen Menschen; die meisten sind Frauen. Sie haben die Bombennächte überlebt. Sie ahnen und fürchten, was sie erwartet.
Diese und Tausende anderer Frauen werden Opfer von Vergewaltigungen. Eine von ihnen ist Anonyma (gespielt von Nina Hoss), sie war Journalistin und Fotografin. Es folgen Tage des Schreckens und der widersprüchlichsten Erlebnisse und Lebenserfahrungen. Anonyma wird, wie die meisten Frauen, mehrfach vergewaltigt. Doch ihr Mut und ihr Wille, ihre Würde zu wahren und vor allem zu überleben, bringen sie zu einem verzweifelten Entschluss. Sie will sich einen „Wolf“ suchen, einen ranghohen russischen Offizier. Er soll sie vor den anderen schützen. Als „Gegenleistung“ wird sie mit ihm „freiwillig“ schlafen. Doch es entwickelt sich etwas, womit sie nie gerechnet hätte: der höfliche, gebildete Offizier Andrej, gespielt von Evgeny Sidikhin, berührt ihre Seele. Es entsteht eine ganz besondere Beziehung. Liebe?
Der Krieg verändert die Worte und die Liebe
„Der Krieg verändert die Worte. Liebe ist nicht mehr das, was es war“, sagt Anonyma zu Andrej. Und er fragt sie mehrfach, ob sie eine Faschistin sei? Sie schweigt dazu. Beharrlich!
Trotz aller Zuneigung fällt die Barriere zwischen ihnen nie. Schließlich sind sie Feinde… Dieses Spannungsfeld zerreißt einen auch als Zuschauerin.
Am Ende wird Anonyma wie Tausende anderer Frauen noch bitter erfahren müssen, dass der Krieg nicht nur die Worte, sondern auch die Liebe selbst verändert. Ja, den Frauen den „sozialen Tod“ bereitet...
Menschlichkeit im Krieg
Die um sich schießenden, vergewaltigenden Soldaten der Roten Armee entwickeln nach und nach, genau wie die Frauen, Strategien und daher andere Verhaltensweisen. In ihrem eigenen Land wurde der Bevölkerung Grausames durch die Nazi-Soldaten angetan. Über die Hälfte der 50 Millionen Toten des II. Weltkrieges waren Russ/innen. Die Frau des Beschützers von Anonyma wurde erhängt. Ein Russe erzählt, wie deutsche Soldaten russische Kinder bestialisch ermordeten, ihre Köpfe zerschmetterten. Im Raum nebenan spielen zwei deutsche Kinder im halb zerstörten Berliner Wohnhaus. Unbehelligt; auch wenn man an der Stelle der bewegenden Erzählung des Rotarmisten um sie fürchtet.
Die sowjetischen Soldaten verlangen mehr und mehr nach menschlicher Nähe. Deshalb nisten sie sich auch bei den Frauen und Kindern in diesem zerbombten Haus ein. Sie bringen täglich Nahrung. Sogar Zucker! Eines Tages zwei große, frisch geschlachtete Fische, die auf den geheiligten Mahagonitisch der Witwe geknallt werden. Die Witwe ist trotzdem entzückt. Wer bekommt in solchen Tagen schon frischen Fisch? ...
Am Ende feiern Sieger und Besiegte sogar das Ende des Krieges zusammen. Sie tanzen im Wohnzimmer der Witwe. Ausgelassen. Wie die Verrückten. Befreiung! Es ist vorbei!
Vorbei?
Ebenfalls aufgegriffen im Film: das Thema der ersten deutschen Heimkehrer. Es zeigt, dass es nicht „vorbei“ ist und geht. Ja, dass es jetzt erst losgeht; nämlich das weitere Leid. Für die Frauen! Die stolzen deutschen Herrenmenschen sind klein. Sehr klein. Sie verkraften das alles nicht, versinken in Selbstmitleid. Sie wollen nicht reden, kein Wasser schleppen, schon gar nicht feiern und vor allem keine „geschändeten“ oder „schamlosen“ Frauen. Im Film bringt sich einer um. Seine Frau und seine kleine Tochter bleiben zurück. Sollen sie doch weiter allein überleben!
Tatsächlich war es am Ende des II. Weltkrieges so, dass manche Männer ihren Frauen und Töchtern den Strick oder das Gift besorgten, damit sie, die Männer(!), von der „Schande“ befreit wurden. Den Sarkasmus des so genannten „Ehrenmordes“ gibt es also schon länger... Im Widerspruch dazu zeigten die deutschen Männer wenig Mut, um die Frauen vor den Vergewaltigungen zu retten. ‚Ihr haltet doch nur mal still, aber uns bringen sie nach Sibirien!’, lauten verbriefte Aussagen der Herrenmenschen (vgl. Sanders).
Und die Tatsache, dass die Kirchenväter damals das Abtreibungsrecht lockerten, wird auch gerne verschwiegen. Wer glaubt, dies geschah zum Wohle der Frauen, irrt. In Sanders legendärem Buch „BeFreier und Befreite“ wird der evangelische Probst Heinrich Grüber zitiert: „ (…) wir wollten es den deutschen Gefangenen nicht zumuten, daß sie nach der Entlassung unter ihren Kindern ein fremdes vorfanden.“ (S. 36/7) und weiter: „Die Fälle, in denen Frauen trotz Vergewaltigung durch Angehörige der Sowjetarmee nicht zu einer Unterbrechung der Schwangerschaft bereit sind, müssen von dem Gesundheitsamt auf geeignete Weise überwacht werden, damit eine Erfassung rassisch unerwünschter Nachkommenschaft sichergestellt ist.“ (S.38)
Vor dem Hintergrund dieser Tatsachen sind die ersten Aussagen des Offiziers Andrej an die Adresse der Hilfe suchenden Anonyma: „Es dauert doch nur ein paar Minuten“ und: „Meine Männer sind alle gesund!“ in ihrer Erbarmungslosigkeit beinah erträglicher, als der kalte und frauenfeindliche Zynismus, den die deutschen Männer und Behörden an den Tag legten.
Bis heute! Die Geschichte des Tagebuchs der „Anonyma“, erstmals 1954 in New York in englischer Übersetzung publiziert, zeigt es. Die deutsche Veröffentlichung der 50er Jahre hat die Deutschen damals zutiefst empört. Das Bild von „der deutschen Frau“ sollte und durfte nur der Opfergang sein. Strick oder Gift… Es war also nicht nur der „soziale Tod“ der Frauen vorprogrammiert. Der Krieg war und ist für die Frauen niemals vorbei!
Das Buch wurde erst in einer Neuauflage vor wenigen Jahren zum anerkannten Bestseller. Weit über ein halbes Jahrhundert nach den Ereignissen ...
ANONYMA - eine Frau in Berlin“ (Max Färberböck)
Monika Gerstendörfer 2008 |
Cyberpeace - Digitale Grundrechte und friedliche Nutzung des Internets
"Jene, die grundlegende Freiheit aufgeben würden,
um eine geringe vorübergehende Sicherheit zu erwerben,
verdienen weder Freiheit noch Sicherheit."
(Benjamin Franklin)
Rettet den demokratischen Rechtsstaat
und die freiheitliche Grundordnung
vor dem Sicherheitswahn
unserer
Politiker
Gerhard Becker
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Yahoo scannt alle Mails für Geheimdienste
Von Daniel AJ Sokolov. - heise online, 05.10.2016
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Alle-Mails-gescannt-Yahoo-arbeitete-fuer-Geheimdienste-3340778.html
Videoüberwachung: Die NSA schaut durch die Hintertür zu
Überwachungstechnik, die z.B. auch am Frankfurter Flughafen installiert ist, lässt NSA heimlich zuzusehen. Der BND wusste seit Jahren davon - und schwieg.
Von Christian Bergmann, Christian Fuchs und Marcus Weller. - Die Zeit, 27.09.2016
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2016-09/videoueberwachung-nsa-bnd-frankfurt-flughafen
Tätigkeitsbericht zur Informationsfreiheit zu den Jahren 2014 und 2015
(PDF-Datei)
Überwachung: Folge dem Kabel
Eine gelbe Tür hier, ein unscheinbares Haus dort: Der Journalist Henrik Moltke
sucht Orte, an denen das Internet sichtbar wird - und die Überwachung der NSA
greifbar.
Interview: Patrick Beuth. - Zeit Online, 15.06.2016
"BND-Reform": Koalition will das Internet im NSA-Stil überwachen
Von Stefan Krempl. - heise online, 06.06.2016
Das NSA Puzzle
Digitalcourage hat zum zweijährigen Bestehen des NSA-Untersuchungsausschusses
eine Zusammenfassung erstellt
Von Leena Simon.-digitalcourage.de, 01.06.2016
https://digitalcourage.de/blog/2016/das-nsa-puzzle
Vorratsdatenspeicherung: Provider warnen vor dem "Mittelstandskiller"
Von Volker Briegleb. - heise online, 22.06.2016
STOP-VDS.de: "Verdachtsfrei - Anlasslos - Nutzlos"
Video über die
Gefahren und Maßlosigkeit der anlasslosen Massenüberwachung in Kurzform: (http://www.stop-vds.de/ (Flash Video, 5:58 min). Eine Kampagne von Chaos Computer Club (CCC), FoeBuD und der AK Vorrat.
Sicherheit geht vor Sammelwut - Vorratsdatenspeicherung gefährdet Menschenleben(PDF-Datei, 48 S., 211 KB)
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