Myome: Symptome und Behandlung

 

Was ist ein Myom?

Myome sind gutartige Wucherungen der Gebärmutter, bestehend aus Muskelzellen und Bindegewebe, die schnell wachsen, aber auch wieder schrumpfen können. Sie kommen mit einer Häufigkeit von bis zu 15 Prozent vor. Altersgipfel für Myome ist das vierte und fünfte Lebensjahrzehnt. Ihr Vorkommen ist, wie man mittlerweile weiß, genetisch bedingt, so dass häufig diejenigen Frauen Myome aufweisen, deren Mütter bereits Myome hatten. Bekannt ist auch, dass das Wachstum der Myome durch hormonelle Einflüsse, insbesondere des Östrogens, gefördert und begünstigt wird, da Myome nicht vor der Pubertät auftreten und sich meist nach den Wechseljahren wieder zurückbilden.

Die häufigsten Symptome sind:

• starke Monatsblutungen,
• Druck- und Schweregefühl im Unterbauch,
• Schmerzen, die bis in den Rücken und die Beine ausstrahlen können und die sich bei körperlicher  Anstrengung und in der zweiten Zyklushälfte verstärken.

Wann sollte ein Myom behandelt werden?

Eine Behandlung sollte immer dann erfolgen, wenn:

• starke und lang andauernde Blutungen auftreten, eventuell verbunden mit regelmäßigen Anämien (Blutarmut),

• die Myome Schmerzen verursachen und/oder schnell wachsen. In diesen Fällen befürchtet man eine Entartung, die allerdings nicht häufiger als in 0,1 Prozent der Fälle vorkommt. Dabei entstehen Sarkome, extrem bösartige Geschwülste, die gegen viele Therapiemöglichkeiten resistent sind und die daher unbedingt so früh wie möglich entfernt werden sollten.

• Myome bei einer Schwangerschaft den sich entwickelnden Fötus so behindern, dass er nicht genug Platz hat und eingeengt liegen muss, was schwere Bewegungsstörungen verursachen kann.

Wenn Myome keine oder nur geringe Beschwerden verursachen, muss auch nicht behandelt werden.

Myome kommen an verschiedenen Stellen in der Gebärmutter vor:

• Unmittelbar unter der äußeren »Haut« der Gebärmutter (subseröse Myome - s. Abb. links).
Diese Myome stören im Allgemeinen nicht. Sie werden daher oft sehr spät, d. h. in einem fortgeschrittenen Wachstumsstadium entdeckt.

• In der Gebärmutterwand (intramurale Myome)

• Unter der »Innenhaut« der Gebärmutter (submuköse  Myome).

Diese Myome stören die Kontraktionsaktivitäten der Gebärmutter, durch die während der Menstruation die im vorangegangenen Zyklus gebildete Schleimhaut abgestoßen wird (= Menstruationsblutung). Die Folge sind Schmerzen während der Menstruation und lang andauernde und starke Blutungen.

• Im Bindegewebe neben der Gebärmutter zwischen den Bändern (intraligamentäre Myome).

 

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Diagnostik und moderne Behandlungsverfahren

Die unterscheidende Diagnostik wird mittels Ultraschall durchgeführt. Falls viele Myome die Gebärmutter verformen, wird zur genauen Lagebestimmung der einzelnen Knoten eine Kernspintomographie der Gebärmutter durchgeführt und mit Hilfe von Kontrastmitteln die Durchblutung der Myome gemessen.

Die Operation von Myomen erfolgt heute fast immer mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie), wenn die Geschwülste im Inneren der Gebärmutterhöhle sitzen.


Operative gebärmuttererhaltende Therapie

• Myomabtragung mittels Gebärmutterspiegelung (submuköse Myome)

• Myomenukleation mittels Bauchspiegelung
Bei der Entscheidung für eine Operation sollten Sie folgende Faktoren berücksichtigen:

• Durch Verwachsungen können neue Beschwerden entstehen.

• Myome können auch nach einer Operation erneut auftreten (Rezidivrate bis 25 Prozent).

Für die Wahl der Operationstechnik und chirurgischen Methoden sind die Lokalisation und die Größe der Myome ausschlaggebend. Ebenso sind individuelle Lebenssituation, Lebensplanung und persönliche Präferenzen der betroffenen Frau zu berücksichtigen.



Frauen, die eine Operation ablehnen haben mehrere Möglichkeiten, die myombedingten Beschwerden behandeln zu lassen:

a) die Einnahme einer Gestagen-Pille,
b) die Einlage einer mit Gestagen beladenen Spirale,
c) die Myomembolisation,
d) die MRgFUS-Methode (wird inzwischen auch von einigen gesetzlichen KK übernommen).

Neben verschiedenen hormonellen Therapien gibt es vielfältige naturheilkundliche und alternative Behandlungswege und -methoden. Nehmen Sie sich Zeit, sich zu informieren, und suchen Sie sich kompetente Ansprechpartner*Innen, mit denen Sie sich beraten können. Selten ist Eile geboten.

Autorin: Professor Dr. Gerlinde Debus, Chefärztin der Frauenklinik Dachau