|
|||
eBook PDF 9783938580325; € 9,90 |
Getragenwerden und Gehaltensein als tröstender Beziehungsraum Eine psychoonkologische Begleitung für Krebspatienten, Angehörige und Betreuer Dietlinde Baldauf Dr. Birgit Waldenberger 3. Aufl. 2011, 88 S. Kart.; Buch 9783938580066; € 16,90 (D) |
|
|
• DAS GEFÜHL DER EINSAMKEIT Selbst im alltäglichen Sprachgebrauch kennen wir Einsamkeit als einen den ganzen Menschen erfassenden Zustand. Im Inneren des Menschen und in den Beziehungen greift Leere um sich. Die vertrauten Anbindungen der Betroffenen lockern oder lösen sich auf. Zugehörigkeit und Aufgehobensein gehen verloren, das Gefühl verlassen zu sein, steigt auf. Die gewohnten Konzepte von sich selbst, der Umwelt und dem eigenen Platz in der Welt weichen einem Dasein im unvertrauten Universum mit nicht verlässlicher Leiblichkeit. Das Leben bietet weder sinnvolle Anknüpfungen noch brauchbare Anhaltspunkte. Der existenziell Einsame wirkt weit entfernt und unerreichbar, saft,- kraft- und tonlos, abgetrennt und ohne merkbare Schwingung. Dies wird besonders deutlich, wenn er den Raum verlässt. Einsamkeit breitet sich langsam aus und teilt sich beim Weggehen fühlbar mit, wird geradezu als Atmosphäre zurückgelassen. Hängende Schultern und schwerer gedämpfter Gang fallen auf. Existenzielle Einsamkeit wird selten direkt benannt. Deshalb kann das Gegenüber sie nur über Einfühlung und indirekt über das Aufnehmen und Beachten der beschriebenen Zeichen erschließen. Hilfreich für den existenziell Einsamen ist ein beständiges, nicht bedrängendes Gegenüber, das sich verhält, als sei Wiederanknüpfung bereits gelungen. Es kommt darauf an, im musikalischen Sinne die richtigen Töne zu treffen (Frequenz, Ausmaß, Klangfarbe, Rhythmus) und anzuspielen. Diese sind nicht nur von Person zu Person sehr unterschiedlich, sondern auch von Begegnung zu Begegnung immer wieder anders. Einsamkeit geht zuweilen einher mit den existenziellen Gefühlszuständen des Verlorenseins, des Niedergeschlagenseins, der Hoffnungslosigkeit und des Schmerzes.
D: Immer wieder, wenn ich zu einem sterbenden Menschen gerufen werde, fühle ich, dass in besonderem Maße meine Präsenz gefordert ist. Folgende Fragen beschäftigen mich: Was wirkt sich störend oder hinderlich auf den Prozess aus, in dem sich ein Sterbender befindet? Wie und was muss ich als Gegenüber sein? Dabei werde ich innerlich aufgeregt und nehme schon im Vorfeld oft eine Atmosphäre von Verletzlichkeit und Dünnhäutigkeit wahr. Die Autorinnen: Baldauf, Dietlinde Psychotherapeutin (Integrative Gestalttherapie, Systemische Familientherapie, Psychoonkologie, Initiatische Therapie), Sozialarbeiterin, war langjährige Leiterin der psychosozialen Krebsberatungsstelle und ist heute als Psychotherapeutin mit eigener Praxis tätig: https://praxis-baldauf.com/ Dr. Waldenberger, Birgit: Klinische und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin (Integrative Gestalttherapie, Systemische Familientherapie), Intuitionsschulung, Supervisorin mit Leitungserfahrung, freie Praxis. Beiträge v. Dr. Birgit Waldenberger:" Gartenzwerg und Engelsgestalt, auf jeden Fall mein Innerstes" (mp3-Datei) kostenfrei |
|||