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Gebärmutterentfernung?!
Organerhaltende Operationsmethoden
bei Erkrankungen der Gebärmutter


Eine Entscheidungshilfe
für betroffene Frauen

Prof. Dr. Gerlinde Debus


1. Aufl., Kart.; 144 S. m. farb. Abb.
Buch 9783938580059; € 23,90 (D)
eBook PDF 9783938580370; € 17,00



Die Gebärmutter ist mehr als nur ein Reproduktionsorgan. Dennoch werden fast 90 Prozent der Gebärmutterentfernungen aufgrund gutartiger Erkrankungen vorgenommen, und wird gerade bei Myom-Befunden oft vorschnell zur Organentfernung geraten.

In ihrer Entscheidungshilfe für betroffene Frauen informiert Prof. Dr. med. Gerlinde Debus, über die heute angewandten Gebärmuttererhaltenden Operationsverfahren und chirurgischen Eingriffe bei Gebärmuttererkrankungen, wie Senkungen, Myome, Polypen, Zysten, starke Monatsblutungen, vaginaler Atrophie, sowie gut- und bösartige Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut und Krebserkrankungen. Im Kontext der jeweiligen Krankheitsbilder werden Diagnostik und organerhaltende operative Therapien anschaulich beschrieben, deren Vor- und Nachteile für die Patientin gegenübergestellt und aufgezeigt, wann eine Gebärmutterentfernung medizinisch notwendig sein kann. Mit Tipps und Informationen des FGZ München e.V.
 

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Frauen nehmen das „weiblichste“ aller Organe durchaus unterschiedlich wahr. So kann der Verlust der Gebärmutter als tiefer Einschnitt in die weibliche Mitte empfunden werden, während andere Betroffene den Eingriff als für sie richtig empfinden und sehr gut damit leben. Die Praxis zeigt, dass die Zufriedenheit der Patientinnen mit der Behandlungssituation zunimmt, je umfassender sie über individuelle Faktoren Bescheid wissen.

Grundsätzlich bedeutet jede Operation, ob organerhaltend oder organentfernend, einen Eingriff in den Körper dar und damit eine »Körper- Verletzung«. Dennoch stellt die operative Therapie eine sehr effektive Behandlungsmethode dar, die sich vor allem bei bösartigen Erkrankungen wie Krebs als die medizinische Maßnahme mit den größten Überlebenschancen erwiesen hat.

Bei der Beantwortung der Frage, ob ein operativer Eingriff für die individuelle Erkrankungssituation die richtige Behandlung ist, hilft eine Risiko-Nutzen-Abwägung. Denn jede Behandlungsmethode, ob medikamentös, operativ oder naturheilkundlich, hat ihre Vor und Nachteile:

• Was soll (kann) mit der Behandlung erreicht werden?
• Welche anderen Therapien stehen gleichwertig gegenüber?
• Kann ich auch mit einer Besserung der Beschwerden gut leben (lernen), ohne dass die Erkrankung selbst beseitigt wird?
• Wie weit bin ich bereit, mich mit meiner Erkrankung auseinanderzusetzen?
• Brauche ich eine schnelle Problemlösung oder will ich mir lieber Zeit nehmen und behutsam vorgehen?

In der Praxis zeigt sich, dass die Zufriedenheit der Patientinnen mit der Behandlungssituation zunimmt, je umfassender die Betroffenen Kenntnis über die individuellen Faktoren haben, da die getroffene Entscheidung ohne falsche Erwartungen und als selbstbestimmt empfunden wird.

Was Sie grundsätzlich bei jeder Entscheidung für eine Operation
beachten sollten:

- Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen. Selbst bei einer Krebsdiagnose muss nicht sofort auf der Stelle operiert werden.
- Holen Sie eine zweite ärztliche Meinung, einen zweiten Kontrollbefund ein.
- Informieren Sie sich bei entsprechenden Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen über mögliche Behandlungskonzepte und deren Erfahrungswerte.
- Erkundigen Sie sich, wo es für Ihre Erkrankung spezialisierte Behandlungszentren gibt, denn ein chirurgischer Eingriff kann hohe Anforderungen an das Können eines Operateurs stellen, was den Heilungserfolg stark beeinflussen kann.
- Seien Sie besonders kritisch, wenn Ihnen Ihr(e) behandelnde(r) Gynäkologe/Gynäkologin zu einer Operation rät, die von ihm/ ihr selbst durchgeführt wird.
- Nehmen Sie bei bedrohlichen Befunden eine Person Ihres Vertrauens zum Arztgespräch mit, da viele Betroffene in dieser Angstsituation mit einer Art Tunnelblick reagieren und Informationen nur noch sehr selektiv aufnehmen.

Die Autorin: Professor Dr. med. Gerlinde Debus, Gynäkologin mit Spezialisierung auf Operative Gynäkologie, Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin sowie auf Gynäko-Onkologie, war 23 Jahre als Chefärztin u.a. in der Frauenklinik im Helios-Amperklinikum Dachau tätig und praktiziert heute als niedergelassene Fachärztin in eigener Praxis in München.